Rückschau: Testlauf Zeitstrahlmethode im Fugger und Welser Erlebnismuseum

Im Zuge des Projektes ‚Postkoloniale Perspektiven auf die Friedensstadt Augsburg‘ wurden in einem Projektstrang historische Recherchen getätigt, die in der Erarbeitung einer Zeitstrahlmethode mündeten. Die Zeitstrahlmethode dient vor allem der politischen Bildungsarbeit, ermöglicht aber auch die Vermittlung geschichtlichen Fachwissens, und vor allem solcher Geschichte(n), die in dominanten Diskursen marginalisiert und ausgeschlossen werden. Dabei geht es vor allem um die Identifikation von (kolonialen) Haltungen, Widerstand und einem umfassenden Blick auf ausgewählte Stationen translokaler Kolonialgeschichte.

Dafür wurde von Projektmitarbeitenden auf Basis der Zeitstrahlmethode ‚connecting the docs‘ von glokal e.V., eine Sammlung von Zitaten erarbeitet und erstellt, die Bezüge zu den Welser und der Stadt Augsburg herstellt, aber auch zur kolonialen Eroberung von Abya Yala (heute: Lateinamerika) herstellt.

Am 04.Mai 2022 wurde ein Testlauf dieser Methode im Fugger und Welser Erlebnismuseum durchgespielt, gerahmt von einem kleinen Rundgang durch zwei ausgewählte Stationen der Dauerausstellung. Ab Herbst 2022 werden entsprechende Workshops für Lehrer*innen und Multiplikator*innen für Bildungsarbeit im Museum angeboten.

Weitere Informationen folgen zeitnah. Sie können jedoch bei Interesse gerne mit uns Kontakt aufnehmen unter info@postkoloniale-friedensstadt.de

Beitrag im BR: „Museum beleuchtet koloniale Vergangenheit der Fugger und Welser“

Am 15. Februar 2022 führte der Bayerische Rundfunk ein Interview über die Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit der Fugger und Welser im Fugger- und Welser-Erlebnismuseum durch, an dem auch unsere Projektmitarbeiter Imadé Aigbobo und Gregor Büchele teilnahmen. Sie teilten Gedanken und Einschätzungen zur Erarbeitung multiperspektivischer Erinnerungskultur, die vor allem von der Kolonisierung betroffene Perspektiven berücksichtigt. Beide haben sich in den vergangenen Monaten intensiv mit Perspektiven aus Venezuela beschäftigt, um zu verstehen, wie die Kolonialaktivitäten der Augsburger Handelsfamilie der Welser von der lokalen Bevölkerung erinnert werden.

» Hier geht es zum Beitrag auf der Website des Bayerischen Rundfunks