Postkoloniale Perspektiven auf die Friedensstadt
Mit finanzieller Unterstützung des Kulturamts der Stadt Augsburg werden am Lehrstuhl für Politikwissenschaft, Friedens- und Konfliktforschung verschiedene Projektstränge gemeinsam mit unterschiedlichen Kooperationspartner*innen verfolgt, um weitere postkoloniale Perspektiven auf die Friedensstadt zu erarbeiten und in die Stadtgesellschaft zu tragen.
Welche postkolonialen Spuren gibt es in Augsburg? Wie geht die Friedensstadt mit ihrem kolonialen Erbe um? Welche Perspektiven blieben bisher unbeachtet? Mit solchen Fragen beschäftigt sich das Projekt „Postkoloniale Perspektiven auf die Friedensstadt“ des Lehrstuhls für Politikwissenschaft, Friedens- und Konfliktforschung, das in eine Veranstaltungsreihe im Frühjahr 2022 münden wird und durch das Kulturamt der Stadt Augsburg finanziell gefördert wird. In enger Zusammenarbeit mit lokalen Aktivist:innengruppen werden postkoloniale Spuren in Augsburg gesichtet und gesammelt, um diese der Stadtgesellschaft zur Verfügung zu stellen und einen gemeinsamen Umgang mit diesem kolonialen Erbe in der Friedensstadt Augsburg zu finden.
* Wir haben uns für die ‚Schatzkarte‘ als Illustration dieses Projektes entschieden, um den Mythos von El Dorado (Stadt aus Gold) aufzugreifen, in den auch die Geschichten der Fugger und Welser verflochten sind. Das ist keineswegs unproblematisch, steht die Schatzkarte doch für Ideen des ‚Entdeckens und Eroberns‘ und so auch der Ausbeutung und Aneignung von Ressourcen. Dabei wollen wir genau dieser ‚kolonialen Haltung‘ etwas entgegensetzen. Auf der anderen Seite lassen sich aber auch koloniale Spuren in Augsburg ‚entdecken‘. Dieses ‚Entdecken‘ ist anderer Art als das der frühen Neuzeit, weil die direkten und indirekten Folgen des Kolonialismus, die Augsburg bis heute prägen, tendenziell gesellschaftlich verdrängt werden, aber sich doch als ‚Spuren‘ im Stadtbild niederschlagen, und erst aktiv ins Bewusstsein gerückt werden müssen. Die Veranstaltungen im Rahmen dieses Projekts sollen einen Teil dazu beitragen.